Kaum ein Thema wird so kontrovers in der “Trageszene” diskutiert, wie das nach vorne gerichtete Tragen.
Fakt ist, ich als Trageberaterin emfehle es so gut wie nie, ein Kind nach vorne gerichtet zu tragen und suche in den Beratungen mit den Bezugspersonen alternative passende Trageweisen (Rücken- und Seitentrageweise). Fakt ist aber auch, dass Tragepersonen, welche ihre Kinder gegen vorne gerichtet tragen, ihr Bedürfnis nach mehr zu beobachten/mehr zu sehen erkannt haben und ihnen dies ermöglichen.
Nach vorne gerichtetes Tragen ist anhand der 5 Grundsätze zum sicheren Tragen der Trageschule Schweiz sicherlich nicht optimal, aber auch nicht gefährlich (sofern einige Sicherheitsmassnahmen wie Frischluftzufuhr gewährleistet sind). Immer mehr Tragehilfehersteller achten vermehrt, dass eine Anhockspreizung zumindest etwas möglich ist (für eine gute Hüftreifung).
In einer Story von Tula von vor einige Wochen gaben sie tolle Inputs auf was bei vorwärts gerichteten Tragen zu achten ist. Dies um auch bei dieser Trageweise die Sicherheit des Kindes zu gewährleisten.
💫 Kinn ist über der Kopfstütze
💫 Kind ist wach und aufmerksam
💫 Die Trage sollte nicht zu fest angezogen werden (da das Kind sonst zu fest in gegen die Trageperson in ein Hohlkreuz gedrückt wird)
💫 Wenn das Kind müde und schläfrig wird, richte es wieder gegen dich in die Bauchtrageweise
💫 Viele Hersteller empfehlen vorwärts gerichtetes Tragen für max. 20min in reizarmer Umgebung
💫 Ob das Kind die einströmenden Reize gut verarbeiten kann, oder ob es mehr Abschirmung und Schutz (besser bei Rücken- und Seitentrageweisen gewährleistet) ist individuell und du kennst dein Kind am Besten