Ökologie ist nicht gerade ein Thema, welches man direkt mit dem Tragen in Zusammenhang bringt. Und dennoch ist das Tragen in der heutigen Zeit oftmals mit diesem Thema unweigerlich verbunden.

Wir Trageeltern sind sehr oft hochmotiviert, suchen das schönste und tollste Trageprodukt für unsere Kinder aus. Wir probieren aus und investieren – und dafür kaufen wir oft das Neuste vom Neuen. Trageprodukte (v.a. ergonomische) sind oft aus Baumwolle (und je nachdem noch mit anderen Zusatzmaterialien).

Baumwolle wird nicht in der Schweiz angebaut. Sie wurden zur Ertragssteigerung als nur einjährige Pflanze kultiviert. Handpflücke wäre qualitativ hochwertiger, dafür werden aber viele Arbeitskräfte benötigt.

Im Bezug auf Nachhaltigkeit kann gesagt werden, dass Bio-Baumwolle eine bessere Ökobilanz hat als herkömmliche (teils gentechnisch modifizierte). Generell ist der Wasserverbrauch beim Anbau von Baumwolle hoch (im Durchschnitt 11’000l Wasser pro Kilo) und ist mit einem hohen (fossilen) Energieverbrauch verbunden. Die Baumwollgewinnung benötigt viele Pestizite, aufgrund der verbreiteten Schädlinge (ausser Bio-Baumwolle, welche darauf verzichtet).
Im Rahmen einer Lebenszyklusanalyse weisen Baumwollbeutel erst nach 131maligem Gebrauch eine bessere Ökobilanz als Plastikbeutel auf.

Das heisst mit jedem neuen Trageprodukt hinterlassen wir einen riesigen ökologischen Fussabdruck. Am nachhaltigsten ist es, wenn wir die Tragehilfen aus zweiter (dritter, vierter,…) Hand kaufen, sorgsam behandeln und wieder weitergeben und am wichtigsten nur das kaufen, was wirklich benötigt wird.