D Facettä vom Träge
Tragen kann uns und unseren unheimlich viel Energie, Kraft und Liebe geben. Die Nähe kann die Dopamin- und Oxytocinausschüttung anregen und so stressregulierend wirken.
Teils kann diese Hormonproduktion oder -ausschüttung resp. der Umgang damit gestört sein. Unter anderem bei Vorliegen einer psychischen Beeinträchtigung (hier ist darunter alles gemeint, was eine Veränderung der Reizwahrnehmung und -verarbeitung beinhaltet – Depressionen, Angststörungen, ADHS, ASS, Trauma/PTBS uvm.).
Reizverarbeitungsstörungen können Tragekinder, wie Tragepersonen betreffen. Tragen kann in einigen Fällen als grosse Ressource und andererseits auch als kaum aushaltbar wahrgenommen werden.
Einige Tragekinder können sich durch die Nähe/Enge besser regulieren. Und anderen Kindern ist ebendies zu eng und einschränkend. Solchen Kindern ist ev. das Tragen auf dem Rücken lieber, da sie Geborgenheit mit etwas weniger Nähe erleben können. Insbesondere bei Schreibabys plädiere ich fürs Rückentragen, da die Intensität gemindert/ handhabbarer ist und dennoch die Nähe gegeben werden kann.
Wenn die Trageperson eine psychische Behinderung hat, kann Tragen auch zwiespältig sein. Manchmal kann es helfen die Beziehung zum Kind durch Nähe zu stärken oder der Mehrbelastung des Alltags gerecht zu werden. Es kann aber gut sein, dass die Nähe Unwohlsein/Panik auslöst. Rückentragen kann da die Intensität mindern und Tragen ertragbar machen.
Falls ihr euch/euer Kind in diesem Beitrag seht: Achtet gut auf euch und nehmt eure Grenzen wahr. Ich unterstütze euch gerne bei der Suche nach indivifuellen Lösungen.
!Holt Hilfe, wenn ihr am Punkt seit, an dem ihr nicht mehr sicher zu eurem Kind schauen könnt! SRK Bern, Mütter-/Väterberatung, Postnatale Depression Schweiz bietet unter anderem Unterstützung.